Laufbericht

Steinernes Meer 2011

 

4 - Tage Trails, Felsen, Regen, Sonne, Spaß

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Sonntag:

Sonntag Morgen um 05:30 hab ich Allgäuer und Rupi geweckt (auf deren Wunsch) um den Sonnenaufgang zu schauen.

Also raus aus dem Haus und rein in die Kälte. Das Wetter sah schon sehr gut aus, aber auf knapp 3000m weht schon ein knackiger Wind. Kalt war‘s.

Also habe ich ein paar Bilder kurz vor dem Sonnenaufgang gemacht, und bin dann rein an ein Fenster.

Inzwischen war auch Gine aufgewacht (kein Wunder, wenn Markus und Rupi neben ihr aufgestanden sind).

Nachdem jeder paar Bilder gemacht hat, sind wir zum Frühstück, wo dann auch Hans wieder dazu kam. Der war etwas unfroh, dass er nicht geweckt wurde, aber er hatte auch nichts gesagt und war auf dem Nachbar-Lager.

Also, nach dem Frühstück fertig gemacht, wieder in die nassen Schuhe, noch schnell ein Gipfelbild bei bestem Wetter und Start in den Sonntag. Es ging wieder auf den Gletscher und auf einmal sehe ich etwas rechts von uns den „Lammkopf“. Da es sich hier um ein Bonus-Gipfelkreuz handelte, musste ich natürlich hin.

Keine Frage das der Allgäuer ebenso dachte und auch Rupi kam mit. Gine und Hans sind weitergelaufen.

Auf dem Weg dann der erste Sturz des Tages, Rupi hat sich auf dem Eis kurz hingelegt, einige Schrammen waren das Ergebnis.

Aber immer weiter. Sowas kann uns doch nicht schocken.

Schnell ein Gipfelbild und Gine und Hans hinterher Richtung Hochsailer.

Nach kurzer Zeit dann der nächste Sturz. Dieses Mal war ich an der Reihe, auf einer Eisplatte ausgerutscht und gleich mal gute 5m gerutscht. Ergebnis auch hier einige Schrammen und Macken, sehr störend waren vor allem die offenen Fingerkuppen an der rechten Hand, die mich an diesem Sonntag noch nerven sollten. Eine Begutachtung der „Unfallstelle“ hat gezeigt, dass hier auch Gine mit dem gleichen Problem zu kämpfen hatte.

Aber ich bin gleich auf und ab zum Hochsailer. 

Da durften wir das erste Mal klettern. Ich behaupte mal, es war mindestens II– an einigen Stellen. Aber auch dieses Kreuz war bald erreicht und nach einem unangenehmen Abstieg haben wir dann nochmal die ganze Gruppe versammelt. Hier war Abschied von Gine angesagt, die einen schnellen Abstieg nehmen musste, weil sie Termine hatte. Leider ist sie auch noch kurz vor der „Trennung“ umgeknickt, sodass wir abends froh waren, Ihre SMS zu erhalten mit der Meldung ,dass sie gut angekommen ist.

Für uns ging es über Marterlkopf und Brandkopf weiter.

Hans war wieder mal weg, aber wir drei haben uns einen schönen Lauf gemacht. Das Steinerne Meer bei Sonne war ein purer Genuss. Irgendwann waren wir schließlich an der Hochbrunnsulzscharte und konnten unser nächstes Ziel sehen:

Die Schönfeldspitze.

Einer der schönsten Gipfel, die ich kenne. Aber es sah schon böse aus. Aber ohne Probleme ging es weiter bis an den Fuß der Schönfeldspitze. Hier konnte man schon das Gipfelkreuz sehen, also war der Allgäuer nicht mehr zu halten.

Rupi und ich sind dann in „die Wand“ eingestiegen.

Auch hier hieß es wieder klettern pur. Mir macht sowas bekanntlich ziemlich Spaß (obwohl mir die 7h Laufen vorher auch etwas die Freude gemindert haben), Rupi ist kein so großer Fan vom klettern, vor allem, weil er es so vorher nie gemacht hat. Aber dennoch sind wir hochmotiviert gestartet.

In der Sonne ging es rauf und rauf. Irgendwann höre ich über mir „Achtung, Stein!!“, schaue nach oben und sehe, der Kinderkopf-große Brocken kommt exakt auf mich zu. Noch schnell geschaut ob eher links oder rechts von mir (ich war in einer Spalte, konnte also nicht weg), nach rechts an die Wand gedrückt und 20cm neben mir kam der Stein runter.

Er ist dann genau neben meinem linken Fuß zerplatzt, ich konnte mich aber zum Glück festhalten. Danach hatte ich erstmal etwas zitternde Knie, aber ich denke das ist verständlich, wenn man 20cm an einem 300-Meter-Fall vorbei gekommen ist.

Aber weiter rauf. Irgendwann war ich dann da. Als Lohn der Mühen ein toller Ausblick und ein unglaubliches Gipfelkreuz.

Das war es wirklich wert.

Leider habe ich genau neben dem Kreuz meinen letzten Schluck Wasser getrunken, damit waren wir alle „trocken“.

Und dann war da noch das runter klettern.

Allgäuer war noch gut dran, mir ging es so einigermaßen und Rupi war nicht mehr so froh mit sich und der Welt.

Nach einigen anspruchsvollen Passagen kamen wir wieder auf Wege und ich bin die letzte Etappe des Tages mit dem Allgäuer gelaufen. Irgendwann kam uns der Hans entgegen mit einer Russen-Mass, was mir nicht soviel Freude gemacht hat, aber Rupi war begeistert! ;-)

Naja, dann waren wir am Riemannhaus. Nach Unklarheiten wo wir schlafen kamen wir dann doch in unser Lager. Beim Abendessen und danach hatte ich dann ziemliche Magen-Darm Probleme und habe mich daher früh ins Bett gelegt.

Mit mir ist Rupi gekommen, aber auch Markus und Hans kamen schnell nach. So lagen wir um 20 Uhr alle im Lager und haben begonnen, eines der lustigsten Gespräche des Wochenendes zu führen.

Einfach ein riesen Spaß!!

Nachdem irgendwann die Brandschutztür zu war und die zugehörige Sirene aus, war dieser lange Tag zu Ende. 

 

 

Sonntag, 14.08.2011 Matrashaus - Hochsailer - Schönfeldspitze - Riemannhaus 

„Running - Gunnar“ berichtet:

Rupert „Linzer“ berichtet:

Sonntag:

Am Sonntag standen wir schon um 5:30 auf um den Sonnenaufgang auf knapp 3000m zu sehen, lustigerweise hatten 95% der Gäste den selben Plan gehabt, geniale Bilder waren das Resultat. Danach schlug uns das andere Wetterextrem entgegen: Sonne, Höhensonne um genau zu sein. Das Ziel am Sonntag war das Riemannhaus. Schon kurz nach dem Aufbrechen hats sowohl mir als auch Fritz die Füße auf dem Eis ausgerissen, was wir jeweils mit einer schönen Prellung bezahlen durften. Leider hatten wir alle insgesamt viel zu wenig zu trinken mit um den Tag ordentlich zu überstehen. Außer Hans der wohl sowieso kaum Flüssigkeit brauchen dürfte. Gine hatte leider Pech, nicht nur dass uns vorzeitig wegen einem Termin verlassen musste, knickte sie auch noch um. Zum Glück haben Abends erfahren dass sie gut im Tal angekommen ist.

 

Jedenfalls gings nach diversen Kletterpassagen und Downhills im groben Geröll, aber auch genialen Gipfeln mit grandioser Fernsicht dann zur Schönfeldspitze. Dies war ein Berg mit 2653m, den man wenn man wie ich kein Kletterer ist absolut meiden sollte, zumindest Mittags mit kaum Wolken am Himmel und dehydriert. Mir hat das geklettere jedenfalls den letzten Nerv gezogen, so dass mich das Gipfelkreuz vollkommen kalt (eher heiß…) ließ m Gegensatz zu Markus der vollauf begeistert war. Endgültig zu viel wurde es mir dann als mir gesagt wurde, dass ich den halben auch noch wieder runter klettern musste. Aus Höflichkeitsgründen beschreibe ich meinen Gemütszustand dabei jetzt nicht genauer, jedenfalls war ich dann irgendwann (nach gefühlten Stunden) doch wieder unten in noch größerer Hitze und noch dehydrierter.

 

Der Weg zum Riemannhaus war zwar dann kein langer mehr, ich war aber kurz vorm hinschmeißen. „Flasche leer“ wie in Bayern mal ein bekannter Rundballtrainer gesagt hat. Meine große Rettung war dann Hans der mir auf halben Weg mit einem Maßkrug Radler entgegen kam. Der Zucker und die Flüssigkeit haben mich dann nochmals so gepusht dass ich doch noch gut an der Hütte angekommen bin. Nach 1L Cola war dann mein Kalorienhaushalt wieder aufgefüllt, dass es mir dann wieder etwas besser ging.

Ganz fit war ich aber den ganzen Abend nicht, was wohl auch dem Sonnenbrand und den zuvielen Stunde in der Sonne und zuwenig Wasser zu verdanken war. Kurz nach meinem Abendessen, einem Kaiserschmarrn, bin dann ins Bett gegangen. Leider gings Fritz nicht viel besser auch sein Körper hat sich Abends bemerkbar gemacht und meinte wohl, dass er Ruhe braucht: 545min, 17km und +1130/-1903hm.

 

Der Sonnenbrand war übrigens so schlimm dass ich mir Mitte der folgenden Woche die Haut Stückchenweise von Gesicht und Genick abziehen konnte.

Allgäuer

Gine