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Rupert „Linzer“ berichtet:

Transalpine Run 2011
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Freitag  2011-09-02 Anreisetag: Oberstorf

Ich bin in der Früh aufgewacht und war riesig nervös ob nicht etwas vergessen habe. Kurzfristig habe ich dann die Entscheidung getroffen etwas früher weg zu fahren um noch auf dem Weg in ein Einkaufszentrum in Salzburg zu fahren um mich abzulenken und dort Mittag zu essen.

Nach gut 4 Stunden Fahrzeit insgesamt bin ich in Oberstdorf angekommen und hab gleichmal den Parkplatz verpasst. Kurz vor Ankunft hat Fritz schon angerufen, er war etwas früher dort und ebenfalls am Parkplatz vorbeigefahren. Trotzdem haben wir mal im Ort geparkt, haben eingecheckt alles offene noch bezahlt und das prallgefüllte Starterpaket inklusive Tasche entgegengenommen.
Schlussendlich haben wir dann doch noch den offiziellen Parkplatz gefunden und dort erst mal alles in die offizielle TAR Tasche gepackt, die dann jeden Tag in den Zielort transportiert werden sollte. Danach haben wir im ersten Camp unseren Platz bezogen, es war ein Schulturnsaal und eigentlich ganz
in Ordnung. Am Abend ging‘s noch zur Pastaparty wo die uns die vielen Teilnehmer aus weit entfernten Nationen wie  Venezuela, Kuba und Neuseeland überraschten.

Samstag 2011-09-03 1. Etappe: Oberstdorf – Hirschegg

Unsere erste Nacht im Camp haben wir gut verbracht, Fritz war einigermaßen fit und hatte nur noch leichte Anzeichen seiner Erkältung. Das Wetter zeigte sich von seiner schönsten Seite, ein genialer Sonntag erwartet uns zur ersten Etappe, deren Start human um 11 Uhr geplant war.

Nach dem Frühstück, machten wir uns langsam fertig zum Start. Fritz suchte leider vergeblich eine Salomon Exohose in Größe M und wir checkten noch einzelne Stände ab bevor wir uns in den Gore Liegestühlen im Schatten niederließen.

Zum Glück kam dann bald der Start, denn unsere Nervosität wurde nicht geringer durch das Warten. Gleich am Start gab es die erste Überraschung, wir liefen die ersten Meter durch einen aktiven Wochenmarkt. Die Stimmung am Start war gut, die Fans (wir haben Michi und Antje getroffen!) waren auch in super drauf und es wurde richtig laut bevor dass erste mal „Highway to Hell“ erklang, der bekannte Startsong jeder TAR-Etappe.

Das Wetter war die ganze Etappe lang super, Fritz und ich waren bester Dinge, die Anstiege waren durchaus knackig, die Downhills wie immer unsere Stärke. Am letzten Anstieg trafen wir Peter und Henrik vom Team der Isirunner. Die Zeit am Ende war ganz ordentlich aber ich hatte schon die Befürchtung dass es Fritz nicht besonders gut geht. Danach folgte die obligatorische Siegerehrung und die Pastaparty ehe wir wieder in ein neues Camp eincheckten.

Sonntag 2011-09-04 2. Etappe: Hirschegg – Schruns

Irgendwie hab ichs ja mehr als eine Woche befürchtet aber jetzt wars eindeutig, Fritz hat sein Kranksein nicht ganz überwunden und über Nacht hat sich dass auf seine Lunge geschlagen. Mit Verdacht auf Lungenentzündung, traf er die einzig richtige Entscheidung: Er stieg aus.

Ich war natürlich nicht erfreut über diese Tatsache um nicht zu sagen ich war um diese Frühe Uhrzeit, direkt nach dem Wachwerden, von der Tatsache sogar ziemlich schockiert, verstand aber dass es die einzig richtige war.

Um alles möglichst schnell zu klären, gingen wir zum Raceoffice wo sich Fritz abmeldete und mir wurde gesagt ich müsse mich einem anderen Team anschließen um weiterlaufen zu können. Nach kurzem Überlegen kam ich auf Peter und Henrik den „Isirunner“ die am Vortag nur eine Minute hinter uns waren. Ohne zu zögern sagten die beiden zu und hatte ein riesen Glück mit dem mir schon bekannten Peter und seinem schon sehr TAR-erfahrenen Partner Henrik kurzfristig ein so nettes und auch leistungsmäßig passendes Team zu finden, dass ich begleiten durfte.

Aufgrund des Ausstiegs von Fritz war ich nicht mehr in de offiziellen Wertungskategorien, sondern in der Kategorie IF „Individual Finisher“, aber immerhin immer noch ein offizieller Finisher, sollte ich alle Etappen im Zeitlimit schaffen.

Immer noch etwas durch den Wind und nach der letzten wehmütigen Verabschiedung von Fritz, gings auf die längste Etappe der TAR Geschichte: 53km mit +2400/-2900 Höhenmetern. Die Etappe war lang und hatte viele Anstiege, Abstiege und wieder Gegenanstiege usw. vor allem der letzte Ansteig zum Kristbergsattel nach über 42km war nochmal echt hart, aber schlussendlich haben wirs gut überstanden und ich war echt froh nach dem nicht gerade positiven Morgen, zufrieden mit den Isirunnern bei der Pastaparty den Tag zu reflektieren. Uns wurde wegen angeblichen „Thunderstorms“ angekündigt dass die 3. Etappe etwas entschärft wurde, was hieß 800hm weniger. Nach dem langen Tag auch nicht die schlechteste Nachricht.

Montag 2011-09-05 3. Etappe: Schruns – Galtür

Schon am Vortag haben wir erfahren dass wegen der Sturmgefahr unsere Strecke geändert wurde, dies betraf aber nur die Höhenmeter, nicht jedoch die Strecke von über 42km.

Schon in der Früh regnete es, und es sollte bis zum Ziel kaum besser werden. Schon früh hatte Henrik Probleme mit wunden Schenkeln, die zum Glück vom Rescueteam der ersten Verpflegungsstelle gut behandelt werden konnte. Der mittlere Teil der Etappe war eigentlich gänzlich nur Laufen in Matsch und Dreck, mit dem Dauerversuch die Schuhe möglichst trocken zu halten. Ein Versuch der doch irgendwann von allen aufgegeben wurde. Zum Glück gabs bei allen Verpflegungsstellen warme Suppe, denn es war sicherlich die kälteste und vom Wetter her ungemütlichste Etappe. Fritz hätte eine riesen Freude an dem Wetter gehabt.

Das Wette und seine Wunden setzten Henrik ziemlich zu, dass es ihm gegen Ende der Etappe, nach eigener Aussage,  so schlechte wie noch nie bei seinen beiden vergangenen TARs, gegangen ist. Aber auch dass haben wir im Team gemeistert. Galtür war einer von 2 Zielorten wo Fritz ein Quartier reserviert hat. Direkt nach dem Zieleinlauf haben wir Henrik versucht aufzumuntern, und danach bin ich direkt ins Quartier verschwunden. Ich war heilfroh über das Zimmer und eine ordentlich lange warme Dusche um wieder du zu Kräften zu kommen.

Bei der Pastaparty hatten wir Glück und saßen in der ersten Reihe, was ich natürlich für gute Fotos der Etappen und Gesamtsieger genützt habe.

Dienstag 2011-09-06 4.Etappe: Galtür – Scoul

Gut erholt vom Schlaf zur Abwechslung mal in einem richtigen Bett, machte ich mich zum Frühstück in der Pension auf. Mit Überraschung hab ich festgestellt, dass auch TAR Prominenz in Person von den Mixed-Dominatoren und späteren Gesamtsieger Seppi Neuhauser und Gaby Steigmeier dort  einquartiert waren .

In der Früh was noch ordentlich kalt, so dass sich viele Läufer erst eher spät am Start eingecheckt haben. Wir haben dass auch so gemacht und mussten dann erstmal das halbe Feld wieder überholen um auf eine ordentliche Position und ein brauchbares Lauftempo zu kommen. Dienstag früh spürte ich auch erstmals leichte Schmerzen an der vorderen Schienbeinsehne, erst links dann auch rechts, diese Schmerzen sollten mich leider den Rest der Woche begleiten. Zum Glück hatten wir Traumwetter, und sobald wir die erste Verpflegung erreicht hatten, kamen wir auch in die Sonne was den Genuß der traumhaften Landschaft und der genialen Trails noch steigerte. Am Futschölpass der Grenze zwischen Österreich und der Schweiz konnten wir noch ein großes Schneebrett erkennen, dass uns aber erspart blieb. Beim Downhill vom Pass merkte ich dass ab jetzt das Bergablaufen, normalerweise meine Stärke und liebstes Trailterrain eher mein Alptraum wird, da die Sehnen dies gar nicht mochten. Darauf folgte eines meiner Highlights der Woche, der Piz Clünas. Durch saftig grüne Bergwiesen und vorbei an einem traumhaft gelegenen Bergsee gings hoch zum kleinen Hochplateau, das uns bei Kaiserwetter einen absolut genialen 360° Rundblick ermöglichte. Verdammt Fritz, dass hättest du sehen müssen!

Runter vom Piz Clünas  war der Trail zwar genial aber für meine Schienbeinsehnen eine Tortur, ich hab mich an Henriks Hacken geklemmt und hab versucht halbwegs gut runterzukommen, ging auch gut, tat aber weh. Direkt im Ziel hab ich das Rescueteam (die einen ganz großartigen Job die ganze Woche über gemacht haben) aufgesucht dass mir die Alternativen: Aufgeben oder Voltarenverband anbot, also war jetzt jede Nacht ein Voltarenverband an meinen Beinen. Im Ziel haben wir längere Zeit auf den Gore Liegestühlen mit dem kostenlosen Bier verbracht. Das internetfähige Smartphone erklärte mir dann dass ich an der bekannten „Läuferkrankheit“ Shin-splint leide, nix schlimmes aber schmerzhaft.

Wie es das Schicksal so wollte, waren ich im selben Zimmer in Scouls Jugendherberge untergebracht wie meine Teamkameraden die Isirunner. Leider gabs gleich beim ersten Versuch die Rechnung zu bezahlen ein Problem mit dem Überweisungsautomaten dass auch IT-Experte Peter nicht lösen konnte. In der Herberge trafen wir auch noch einige bekannte von Peter und Henrik vom vorjährigen TAR, unter anderem auch einen netten Kerl namens Thomas Drechsler dessen Partner ebenfalls aufgeben musste, und damit war auch er ein IF-Individual Finisher. Der Fritz hätte sich in der Jugendherberge sicher wohlgefühlt, unser Fall wars nicht.

Die Pastaparty war eher ein Verhau, wir hatten zwar das Glück am Nebentisch von Berglaufstar Jonathan Wyatt zu sitzen. Seinen Vortrag konnten wir wie ca. die Hälfte der Teilnehmer nicht hören, da dieser in einem vieeeeel zu kleinem Saal war. Organisation in dem Fall absolut mangelhaft, vor allem weil das selbe Szenario lt. Henrik auch 2009 schon war. Das Essen der Pastaparty diesmal (das einzige Mal in der ganzen Woche) nicht mein Fall: Polenta mit Fleischirgendwas.